SmartPhones sind nicht sicherer als Computer

30.03.2012 von jana

Die ersten Handys, die für uns Normalverbraucher auf den Markt kamen, waren groß wie Mauersteine und genauso unhandlich. Aber sie waren leicht zu bedienen. Und vor allem mußte man sich kaum Gedanken über Computer-Viren und Malware machen. Handys kommunizierten damals über die Infrarot-Schnittstelle, wenn überhaupt, und Internet-Zugang war undenkbar. “Apps” waren schon aufgespielt und die Privatsphäre war auch gewahrt.
Heute sieht das völlig anders aus – und ist dementsprechend auch komplizierter geworden. Die Handys sind nicht mehr nur Telefone für unterwegs, sondern richtige Computer im Mini-Format mit ausgefeilter Software, Internet-Zugang und diversen kleinen Apps, die nach Belieben heruntergeladen und genutzt werden. Genauso wie der Rechner auf dem Schreibtisch.

Sicherheit nicht vorhanden

Aber anders als beim Computer zu Hause, wo jeder etwas von Firewall, Anti-Viren-Software und Benutzer-Rechten versteht, sind SmartPhone-Nutzer anscheinend grandios unbekümmert, was die Sicherheit angeht. Für eine Umfrage vom “connect”-Magazin und dem Anbieter congstar wurden mehr als 12.500 Handy-Nutzer zu diversen Aspekten der Daten-Sicherheit bei der Bedienung ihrer Geräte befragt. Ergebnis: 58 Prozent haben keine Sicherheitssoftware installiert, 32 Prozent tauschen Daten ohne jedwede Sicherheitsvorkehrungen aus. 14 Prozent informieren sich nicht über potentielle Malware in Apps und knapp 15 Prozent haben absolut keine Bedenken, was ihre persönlichen Daten auf ihrem SmartPhone betrifft.
Damit wird es den “Cyberkriminellen” richtig einfach gemacht. Auf der CeBIT Anfang des Monats stellten diverse Sicherheitsfirmen vor, wie Schwachstellen im Handy und SmartPhone ausgenutzt werden und wie Nutzer dem zuvorkommen können. BlueTooth ist ein Klassiker für Malware-Verbreitung. In der Regel nehmen unterschiedliche BlueTooth-Geräte miteinander Kontakt auf, sobald sie sich nahe kommen. Forscher an der Georgia University haben das jetzt einmal ausprobiert und ein Handy entsprechend präpariert. Dieses nahm im Vorbeigehen Kontakt mit SmartPhones von Passanten auf, die BlueTooth aktiviert hatten, und verschickte Malware. Diese wiederum ermöglichte es, Inhalte zu kopieren und Adreß-Bücher auszulesen. Das einzige, was dagegen hilft: BlueTooth ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird.

Apps vor der Installation genau prüfen

Apps sind eine weitere und leider gern genutzte Möglichkeiten, Malware an nichtsahnende Nutzer zu verschicken. Hier gibt es präparierte Apps, die von der Plattform heruntergeladen wird, und nicht nur die gewünschten Funktionen erfüllt, sondern nebenbei auch noch überteuerte SMS verschickt oder das Mikrophon einschaltet, um mitzuhören. Die meisten infizierten Apps gibt es übrigens für Android-SmartPhones. Hier hat der Anteil der Malware um 3300 Prozent innerhalb eines Jahres zugenommen.
Aber auch ganz reguläre Apps sind mit Vorsicht zu genießen. Die US-Firma “Lookout” hat im vergangen Jahr eine halbe Million Apps untersucht; mehr als ein Zehntel davon hatten Zugriff auf die persönlichen Daten des Nutzers, wie zum Beispiel das Adreßbuch. Aber nicht alle Apps haben das auch bekannt gemacht. Besonders hervorgetan hat sich “Foursquare” – die App will vollständigen Internet-Zugang, kopiert das Adreßbuch, ruft Benutzerkonten ab, kann den Schlafmodus des Geräts manipulieren und Inhalte im USB-Speicher ändern bzw. löschen. Alles ein bißchen viel für eine App, mit der man eigentlich nur Bescheid sagen will, wo man gerade steckt. Abhilfe schafft hier nur das Einschränken der Funktionen oder gleich ganz darauf zu verzichten.



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