Mobilfunkanbieter & Tarife: Die richtige Wahl treffen

10.03.2017 von Silke Masur

Früher oder später entscheidet man sich für ein neues Mobiltelefon. Zu diesem Zeitpunkt muss jeder Verbraucher dieselbe Wahl treffen: Für welchen Mobilfunkanbieter und Tarif entscheide ich mich?

Durch die hohe Anzahl an Mobiltelefonen wird es für Mobilfunkanbieter immer schwerer, neue Kunden zu gewinnen. Ihre Aufgabe liegt inzwischen darin, die Kunden der Konkurrenz von ihrem Angebot zu überzeugen. Was bringt der Wechsel einem Kunden? Ganz einfach: Er profitiert im Regelfall von attraktiven Boni. Vielleicht haben sich auch seine Bedürfnisse inzwischen geändert und er findet einen Tarif, der diese besser befriedigen kann.

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Die Netzabdeckung berücksichtigen

Bevor man einen Tarif wählt, muss geklärt werden, für welchen Mobilfunkanbieter man sich entscheidet. Auf preis24.de gibt es alle in Deutschland tätigen Mobilfunk-Anbieter im Überblick – dazu auch eine Liste mit den aktuellsten Tarifen. Wie auf der Seite zu sehen ist, unterscheidet man zunächst zwischen vier großen Anbietern:

  1. O2
  2. Vodafone
  3. Telekom Deutschland
  4. BASE

Zu diesen gesellen sich kleinere Provider wie simfinity, winSIM oder congstar, die das Netz der großen Unternehmen nutzen, im Regelfall aber günstigere Tarife anbieten.

Unabhängig vom gewählten Provider entscheidet letztendlich die Netzqualität – und diese hängt maßgeblich von der Wohnregion ab. Grundsätzlich versuchen die vier großen Netzbetreiber, eine bundesweit gute Abdeckung zu ermöglichen, was angesichts der Größe Deutschlands nicht ganz einfach ist. Glücklicherweise lässt sich die Abdeckung leicht prüfen: Alle Anbieter besitzen Netz­abdeckungs­karten auf ihrer Webseite.

Wer nichts dem Zufall überlassen möchte, kauft sich eine Prepaid-Karte und testet die Empfangsqualität selbst. Generell sollte der GSM-Ausbau aber so fortgeschritten sein, dass der Empfang nur in abgelegenen Orten Probleme bereitet. Anders sieht es beim mobilen Internet aus: Hier ist eine großflächige Abdeckung noch lange nicht erzielt. Wer unterwegs auf Internet angewiesen ist, sollte den mobilen Online-Zugang ausgiebig testen. Meist versprechen die Anbieter Geschwindigkeiten, die in Realität aber selten oder nur unter idealen Bedingungen erreicht werden.

Handy kaufen oder subventionieren

Ein weiteres Kriterium bei der Wahl des Mobilfunkanbieters ist das Mobiltelefon. Kauft man sich dieses separat oder möchte man es subventionieren?

Viele Verbraucher entscheiden sich für die zweite Variante. Sie wünschen sich ein bestimmtes Smartphone und wählen den Provider, der es mit dem besten Tarif im Angebot hat. Nicht immer ist das die beste Wahl, da bei einem Vertrag laufende Kosten entstehen. Außerdem enthalten viele Verträge Optionen, die die Bedürfnisse viele Nutzer übersteigen.

Handytarif an eigene Bedürfnisse anpassen

Ob mit oder ohne Vertrag – zunächst sollte jeder seine individuellen Bedürfnisse prüfen. Wozu wird das Mobiltelefon verwendet? Einige Anregungen:

  • jeden Tag fünf Stunden in verschiedene Mobilfunk- und Festnetze telefonieren
  • zur Verwaltung von Social-Media-Kanälen
  • für Video-Telefonien via Skype
  • zum Versenden hunderter SMS jede Woche

Besonders ärgerlich ist für Menschen, die viel mobil surfen, die Drosselung. Sobald ein Volumen aufgebraucht wurde, wird mit GPRS- oder EDGE-Geschwindigkeit weitergesurft. Wer dann seine Selfies auf Instagram hochladen möchte, muss mehr als geduldig sein. Solche Handynutzer benötigen einen Tarif, der entweder nicht drosselt oder ein sehr hohes Volumen besitzt.

Um bei der Entscheidung zu helfen, könnte die Liste der besten Mobilfunkanbieter des Deutschen Kundeninstituts aus dem Jahr 2016 behilflich sein. Das Institut hat die Tarife von 16 Providern mit verschiedenen Optionen untersucht; die Ergebnisse wurden interessanterweise in Kundengruppen eingeteilt:

  • Vieltelefonierer
  • Power-User
  • Familienmensch
  • Onliner
  • Jugendliche

Es gibt aber auch Provider, die mit der Note sehr gut bewertet wurden und fast allen Menschen zu empfehlen sind.

Der Service wird oftmals unterschätzt

Bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters wird der Service oftmals außen vor gelassen. Erschreckt stellen Verbraucher fest, dass ihre Probleme bei günstigen Anbietern nicht oder nur nicht zufriedenstellend gelöst werden.

Auch diesen Punkt bewertete die zuvor genannte Studie des Deutschen Kundeninstituts. Es stellte fest, dass der Kundenservice bei vielen Providern gut ist, jedoch gab es auch einige Ausnahmen: BASE, o2 und freenetmobile haben die mit Abstand kleinsten Noten im Bereich Kundenservice erhalten.

Was genau ist unter Kundenservice zu verstehen? Getestet wurde unter anderem die Reaktionszeit auf Facebook-Nachrichten sowie E-Mails, aber auch die Wartezeiten in der Kundenhotline. In der Studie machte der Kundenservice 25 Prozent der Gesamtnote aus.

Ein schlechter Kundenservice kann in solchen Vergleichen durch gute oder sehr gute Tarife nicht ausgeglichen werden. Genau das erhoffen sich aber viele günstige Anbieter: Mit attraktiven Angeboten Neukunden gewinnen und dabei hoffen, dass diese keine Probleme haben.

Zu einem ähnlichen Ergebnis bezüglich der Probleme im Bereich Kundenservice kam eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ). Die Wartezeiten in der Kundenhotline betragen der Analyse zufolge im Schnitt fast 90 Sekunden; selbst wenn jemand den Hörer abnimmt, wird das Problem nicht immer geklärt. Noch problematischer sind Anfragen, die per E-Mail eingehen: Fast jede Dritte (31 Prozent) wird nicht beantwortet.

Wer vergleicht, der spart

Für alle Handynutzer, die ein neues Mobiltelefon suchen, den Provider wechseln oder einen neuen Tarif wählen wollen gilt: Ein Tarifvergleich kann ihnen helfen, Geld zu sparen. Laut der DISQ-Studie liegt das durchschnittliche Einsparpotenzial bei 73 Prozent; besonders viel sparen Intensivnutzer (84 Prozent). Trotz günstiger Tarife sollte niemand beim Kundenservice sparen.

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