SmartPhones können jetzt schon einiges. Den klassischen PDA haben sie gnadenlos ersetzt, die durchgucken-und-draufdrücken-Kameras auch und überhaupt die ganze Mobilfunkwelt ein wenig revolutioniert. Jetzt will der Internetriese Google noch einen Schritt weiter gehen und mit SmartPhones auch die Geldbörse obsolet machen.
Möglich wird das ganze durch einen Chip mit der sogenannten Near-Field-Communication, NFC. Die Technologie funktioniert ähnlich wie Bluetooth – kontaktlos und auf bestimmte Sende-/Empfänger-Geräte bezogen. Anders als bei Bluetooth ist die Reichweite jedoch sehr viel geringer und die Verbindung findet automatisch statt. Die Geräte müssen sich nicht erst gegenseitig finden und einander identifizieren, um miteinander zu kommunizieren. Ganz so neu ist die Idee auch nicht; diverse Großstädte in Europa und den USA haben zum Beispiel ihr Nahverkehrssystem auf NFC eingestellt: Einfach Fahrkarte an den Scanner halten und man kann einsteigen.
Google will jetzt aber den ganz großen Schritt machen. Mit der App “Google Wallet” sollen Fahrkarten, Bankkarten, Kreditkarten etc. einfach wegfallen. Der Kunde gibt seine Kreditkarten-Informationen in die App und kann dann einfach mit dem SmartPhone bezahlen. Karte nicht mehr nötig. Der Feldversuch ist schon in großem Maße in den USA angelaufen; mehrere Banken kooperieren mit Google, um die Technik umzusetzen. Dazu kommen natürlich auch die Handy-Hersteller; die Geräte von Google Nexus und diverse Nokia-Modelle haben bereits den entsprechenden NFC-Chip eingebaut. Auch in Deutschland gibt es bereits erste Projekte für die NFC. “Touch&Travel” von der Deutschen Bahn ermöglicht es, auf bestimmten Strecken mit der App zu zahlen.
Die Technik ist bereits da bzw. auf gutem Wege; das einzige, was in Deutschland bislang fehlt, sind die entsprechenden Empfangsstationen in Tankstellen, Shops, Restaurants, etc. Sollten die jetzigen Projekte gut laufen, steht dem wohl auch nichts mehr entgegen. Und das Portemonnaie wird in Zukunft wohl ganz zu Hause bleiben.